Evangelische Kirchengemeinde Kenzingen

13.4.2001, Karfreitag,
Matthäus 27, 33-50

Jugendliche tragen Kreuze in die Kirche, an denen je ein Stichwort mit Begriffen angeheftet ist, was das Leben und Zusammenleben der Menschen erschwert, die Natur und Kreatur beschädigt. Alle stehen mit ihrem Kreuz im Altarraum verteilt. Jugendliche mit Kreuzen

Begrüßung:

Liebe Gemeinde! Wenn das Reden vom Kreuz nicht hoffnungslos sein soll, dann muss gelten, dass Gott uns in jedem Kreuz der Welt begegnet. Und wahrhaftig, es gibt vieles in unserem Leben, was uns ans Kreuz schlägt: den Sinn des Lebens verdunkelt, uns die Hoffnung raubt, das Zusammenleben erschwert, der Zukunft den Boden entzieht, die Liebe verloren erscheinen lässt. Setzen wir uns an diesem Karfreitag einmal mit dem Kreuz Jesu auseinander, um den Kreuzen unseres Lebens und unserer Welterfahrung begegnen zu können. Unsere Seele ist entkommen wie ein Vogel dem Strick des Fallenstellers; der Strick ist zerrissen, und wir sind frei.

Bußgebet und Absolution:

Unsere ganz persönliche Schuld und unser menschliches Versagen bringen wir gerade an diesem Tag vor Gott, in dem wir beten, denn bei Gott ist alles, was uns bewegt, letztendlich gut aufgehoben:

Herr, im Lichte Deiner Wahrheit erkenne ich, dass ich gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken. Dich soll ich über alles lieben, meinen Gott und Herrn. Aber ich habe mich selber mehr geliebt als Dich. Du hast mich in Deinen Dienst gerufen; aber ich habe die Zeit vertan, die Du mir anvertraut hast. Du hast mir meinen Nächsten gegeben, ihn zu lieben, wie mich selbst; aber ich erkenne, wie sehr ich versagt habe mit meinem Egoismus und durch meine Gleichgültigkeit. Darum komme ich zu Dir und bekenne meine Schuld. Richte mich, mein Gott, aber verwirf mich nicht. Ich weiß keine andere Zuflucht, als Dein Erbarmen.

Die Kerzen am Altar werden gelöscht Vor dem Angesicht Gottes frage ich einen jeden, eine jede von Euch: Ist dies Dein aufrichtiges Bekenntnis, und begehrst Du die Vergebung Deiner Sünden um Christi willen, so antworte: Ja

Gem.: Ja

Der allmächtige Gott erbarmt sich Deiner und vergibt Dir durch Jesus Christus alle Deine Sünden. Als ein berufener Diener der christlichen Kirche, und auf Befehl unseres Herrn Jesus Christus verkündige ich Dir die Vergebung aller Deiner Sünden im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes (+) und des Heiligen Geistes. Amen.

Predigtext: Matthäus 27, 33-50

  Seuchengefahr,
Einsamkeit,
Depression,
Lieblosigkeit,
Eigensinn,
Egoismus, Not
Gewalt, Krieg,
Kastortransporte,
BSE, Geiz,
Engstirnigkeit,
MKS (Maul-
+ Klauenseuche),
Tod, Wertlosigkeit,
Angst, Versagen
So kamen sie an die Stelle, die Golgota heißt, das bedeutet »Schädelplatz«. Dort gaben sie Jesus Wein mit einem Zusatz, der bitter war wie Galle; aber als er davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. Sie nagelten ihn ans Kreuz und losten dann untereinander seine Kleider aus. Danach setzten sie sich hin und bewachten ihn. Über seinem Kopf hatten sie ein Schild angebracht, auf dem der Grund für seine Hinrichtung geschrieben stand: »Dies ist Jesus, der König der Juden!« Alkoholismus,
Drogensucht,
Leistung, Stress,
Orientierungs-
losigkeit,
Herrschsucht,
Kälte, Mobbing,
Treulosigkeit,
Lärmbelästigung,
Unruhen,
Rechts-
radikalismus,
Revolutionen,
Terror
 
  Mit Jesus zusammen wurden zwei Verbrecher gekreuzigt, einer rechts und einer links von ihm. Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus: »Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen! Wenn du Gottes Sohn bist, dann befrei dich doch und komm herunter vom Kreuz!« Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer und Ratsältesten über Jesus lustig. »Anderen hat er geholfen«, spotteten sie, »aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er der König von Israel ist, soll er vom Kreuz herunterkommen, dann werden wir ihm glauben. Er hat doch auf Gott vertraut; der soll ihm jetzt helfen, wenn ihm etwas an ihm liegt. Er hat ja behauptet: 'Ich bin Gottes Sohn.'« Genauso beschimpften ihn auch die beiden Verbrecher, die zusammen mit ihm gekreuzigt worden waren.  
   
Unmenschlichkeit,
Rücksichts-
losigkeit,
Tierquälerei,
Umweltverschmutzung,
Schuld,
Resignation,
Hoffnungslosigkeit,
Abtreibung,
Vergewaltigung,
Krankheit,
Schmerz,
Verantwortungs-
losigkeit,
Anonymität,
Rassismus
Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: »Eli, eli, lema sabachtani?« - das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: »Der ruft nach Elija!« Einer lief schnell nach einem Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Aber die anderen riefen: »Lass das! Wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.« Doch Jesus schrie noch einmal laut auf und starb.  
Schuld,
Unfälle, Hass,
Fremden-
feindlichkeit,
Inflation, Folter,
Psychoterror,
Armut, Hunger,
Ehrgeiz, Hass,
Börsenkurse,
Diebstahl, Mord,
Sexueller
Missbrauch,
Benachteiligung,
Feindschaft,
Ruhelosigkeit
 

Liebe Gemeinde!

"Lieber Gott", so konnte man es vor kurzem in einem Bericht im SPIEGEL lesen, "beschütze uns vor Krieg. Vor Feuer durch Blitz. Und vor der Maul- und Klauenseuche". An dieses Gebet, in ihrer Kindheit von der Oma so gelernt, erinnerte sich jetzt eine Bauernfunktionärin. "Woran sich eine Bauernfunktionärin so erinnert in Zeiten der Not ... Und als der Reporter von NDR 4 den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Uwe Bartels am vergangenen Donnerstag fragte, was er jetzt tun könne außer zu beten, da sagte Bartels: `Beten hilft immer’. Worauf ein Minister so kommt in Zeiten der Not ... Und als der calvinistische Pastor Jan Borst im holländischen Seuchendorf Welsum den alten Bauern vor sich hatte, einen in der Seele verstörten Mann inmitten seiner todgeweihten Tiere, und der Prediger fragte, was er für ihn noch machen könne, das sagte der Alte nur: `Allein noch beten, Pastor’. Was man als Bauer so sagt, ohne Hoffnung in der Not ...

Ob der Bauer aus Welsum, der Minister aus Hannover oder die Vorstandsfrau ..., vor der Seuche sind alle Landmenschen gleich: sie denken ans Beten. Was man als Mensch so denkt, angesichts übermächtiger Gefahr ..." [1] Man spürt es den Redakteuren vom SPIEGEL förmlich ab, wie erstaunt sie darüber sind, dass Menschen auch heute noch auf die Idee kommen, ein Gebet könnte helfen. Und eben das tut der Mensch Jesus aus Nazareth. An ein römisches Kreuz gehängt, wendet er sich sterbend mit einem Gebet seiner Väter und Mütter im Glauben an seinen väterlichen Gott: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" und - stirbt. Die letzten Worte: ein Gebet [2] , der letzte Gedanke: Gott.

Kreuze! Kreuze begleiten unser Leben. Zunächst das Kreuz Jesu, woran wir heute, an diesem Karfreitag, wieder erinnert werden. Das Kreuz als ein römischer Galgen, an dem Menschen qualvollst zu Tode gemartert werden, dem Spott und Hohn der zuschauenden Masse ausgeliefert. Hier stirbt man langsam über viele Stunden hinweg. Das Kreuz, als rechtlich sanktionierte Hinrichtungsmöglichkeit, ist Sadismus pur, weil ein Staat seine unendliche Macht spüren lässt, auch über Leben und Tod. Der Mensch fällt Gott in die Arme, weil er sich ein Recht über das Leben herausnimmt, was ihm nicht zusteht. Nicht er, sondern Gott ist Herr über das Leben.

Jedes Jahr frage ich mich, warum, warum nur musste Jesus von Nazareth, ein Mensch wie wir, auf diese unmenschliche Weise, unter einem rechtlich durchaus korrekten Deckmantel, ermordet werden? Er, der mit seiner Existenz doch nichts anderes aufzeigen wollte, als das, wie der Mensch mit Gott versöhnt leben könne. Aber gerade dadurch wird er zu einer Gefahr: Er gefährdet die reine Lehre in der Hand der geistlichen Führer, die er in ihrer Gesetzlichkeit kritisch hinterfragt, - er gefährdet den Religionsbetrieb um den Tempel herum, - er gefährdet darüber hinaus die mühsam aufrecht erhaltene Ruhe in einer Unruheregion, womit er auch den politischen Interessen Roms in die Quere kommt. So jedenfalls wird es damals von jüdischer Seite offiziell dargestellt.

Doch all das ist ja nur eine sehr äußerliche Sicht dieser Kreuzigung. Schnell sind wir dabei, jetzt Gott ins Spiel zu bringen, zu fragen: wie kann Gott das zulassen, was hier geschieht? Doch so einfach ist es nicht, denn nicht Gott hängt Jesus ans Kreuz, sondern Menschen mit Namen und Gesichtern, mit Frauen und Familien.

Wir kennen das von den Schergen der Nationalsozialisten, die zu Hause "heile Welt" spielten, abends unter dem Tannenbaum "Stille Nacht, heilige Nacht" sangen und tagsüber die Gasöfen mit Menschen füllten. Gott lässt eben durchaus nicht zu, was Menschen sich an Unmenschlichkeit einfallen lassen, er widerspricht dagegen, und dafür steht das Kreuz. Hier stirbt ein Mensch, dem Gott so nahe kommt, dass er diesen leidvollen Weg ertragen kann. Gott leidet sich mit dem Tod Jesu in das Leiden der Welt hinein, er wird zu einem Gott der Tiefe, so, wie umgekehrt Jesus nur auf diesem Weg zum Christus, zum auferstehenden Herrn werden wird.

Erst jetzt und nur so wird das Kreuz zu einem Sinnbild, das viel mehr aussagt, als ein menschlicher Marterpfahl es je könnte. Nicht irgendein Kreuz, sondern das Kreuz Jesu wird zu einem Symbol der Liebe, der Liebe und der Versöhnung des Menschen mit seinem Gott. Darum haben wir heute diese vielen Kreuze in unsere Kirche getragen. Denn jeder dieser an ein Kreuz gehefteten Begriffe führt uns ein menschliches Problem vor Augen, die das Zusammenleben unter uns erschweren, die Würde des Menschen hinterfragen, die Liebe kreuzigen und daher den christlichen Glauben in Frage stellen.

Jedes dieser Kreuze erinnert uns aber auch daran, dass Gott uns in den Tiefen unserer Existenz zur Seite steht. So wie es dann plötzlich und vermutlich ganz und gar unerwartet die Menschen aus dem SPIEGEL-Bericht erlebt haben, wenn sie sich an einem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen, daran erinnern, dass das Gebet eine Hilfe sein könnte - und sei es noch so hilflos vorgebracht. Es ist uns vermutlich kaum vorstellbar, was es bedeutet, wenn einem Bauern von heute auf morgen sein ganzer Tierbestand abtransportiert und getötet wird. Das kann durchaus zu einem Bild der Hölle werden.

Mit folgenden Worten beschließt der große dänische Dichter Jens Peter Jacobsen seine Erzählung "Die Pest in Bergamo":

Da wurde Gottes hochgeborener Sohn zornig in seinem Herzen und sah, dass sie die Erlösung nicht wert waren, die Menschenhaufen, die die Erde anfüllen, und er riss seine Füße über den Kopf des Nagels, und er ballte seine Hände um die Nägel in den Händen und zog sie heraus, so dass sich die Arme des Kreuzes spannten wie ein Bogen, und er sprang herab auf die Erde und riss seinen Rock an sich, so dass die Würfel den Abhang von Golgatha hinabrollten, und er warf ihn sich über mit dem Zorn eines Königs und fuhr auf zum Himmel. Und das Kreuz blieb leer zurück, und das große Werk der Versöhnung wurde nie vollbracht. Es ist kein Mittler zwischen Gott und uns, es ist kein Jesus für uns am Kreuz gestorben, es ist kein Jesus für uns am Kreuz gestorben, es ist kein Jesus für uns am Kreuz gestorben!" [3]

Die Passion Jesu ein Irrtum? Das Kreuz wirklich leer und nutzlos? Golgatha ein göttliches Regieversagen? Stellen wir uns vor, Jesus hätte sich tatsächlich gegen seine Kreuzigung gewehrt und wäre still und leise mit einigen guten Freunden ins Exil gegangen, wie hätte sich die Weltgeschichte wohl ohne das Christentum entwickelt, wenn sie schon mit der Botschaft des Christentums so wurde, wie wir sie erleben? So bleibt jedes Kreuz eine Herausforderung an unseren Lebensstil, an unser Denken und Tun als Christen. Wir bleiben an die unendlich vielen Kreuze erinnert, die tagtäglich mitten unter uns aufgerichtet werden.

Zugleich aber auch daran, dass Gott sich damit in unsere eigenen Tiefen hinein solidarisiert und jedem Leid, in welcher Form auch immer, widerspricht. Als der Herzog von Kent im vergangenen Jahr dem sächsischen Landesbischof das neue Kuppelkreuz für die Dresdner Frauenkirche als Zeichen der Versöhnung überreichte, sagte er, es sei "ein Traum von Versöhnung und Freundschaft ..., ein sinnvolleres Symbol als das Kreuz könne es für das Leiden kaum geben ..." [4]

Kreuze begleiten unseren Weg: sie mahnen, erinnern, weisen auf etwas hin. Wir hängen uns ein Kreuz als Schmuckstück um den Hals, - wir verlassen uns bei einem Unfall auf das Rote Kreuz, - wir finden sie hoch oben auf Berggipfeln, doch leider auch auf deutschem Kriegsgerät. Kreuze erinnern uns am Wegrand an tödliche Unfälle, und in vielen Städten finden wir sie an zentralen Stellen als Mahnmäler gegen Gewaltherrschaft und Krieg. Auf jedem Friedhof erinnern sie uns an die Verstorbenen. Auf so vielfältige Weise werden Kreuze zu Symbolen gegen das Vergessen, zur Erinnerung an Schuld und Versagen. Sie werden aufgerichtet, damit der Tod nicht aus unserem Bewusstsein verdrängt werden kann. Doch wo immer sie auch stehen, sie verweisen uns auf den Gekreuzigten, damals auf dem Hügel Golgata außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem.

Wir sehen hier die vielen Kreuze, diese bedrückende Vielfalt an Themen, die das Leben und Zusammenleben von Menschen, Tieren und der Natur erschweren, mit Schuld verhaften, und jedem von uns fällt noch etwas ein, was er nur allzu gern an ein Kreuz hängen würde. Jeder Begriff, an ein eigenes Kreuz gehängt, lässt uns vielleicht an diesem Karfreitag einmal verspüren, womit wir es tagtäglich zu tun haben, womit ein jeder von uns auf seine Weise sein Kreuz zu tragen bekommt, es aber auch anderen auferlegt.

So bleiben wir daran erinnert, dass dieser eine, Jesus von Nazareth, durch seinen Tod zu einer versöhnenden Brücke wird zwischen unserer ganz persönlichen Schuld und dem Gott, der ein menschenfreundlicher Gott ist, bereit, sich bis in den Tod hinein mit dem leidenden, schuldverflochtenen Menschen zu solidarisieren. Hier, in einer der dunkelsten Geschichten der Bibel, erfahren wir unseren Gott so, dass menschliches Leid und Elend, Schuld und Versagen, Krankheit und Tod eine neue Bedeutung erhalten. Erst nach diesem Tod - damals - wird es anders weitergehen zwischen dem Menschen und seinem Gott, durch das stellvertretende Leiden Jesu.

Wir sehen es ja zum Anfassen, zum Begreifen vor uns, wie viel für uns zu tun bleibt und wie weit der Weg zu einer wirklich versöhnten Welt noch ist. Doch wie der Sterbende am Kreuz sich betend seinem väterlichen Gott zuwendet, so dürfen auch wir es tun - und bitten: "Vergib uns unsere Schuld". Dies wäre für einen jeden von uns ein erster Schritt, ein guter Anfang auf dem Weg zum Osterfest. Denn Gottes hochgeborener Sohn wurde nicht zornig, er riss auch seine Hände und Füße nicht aus den Nägeln, er sprang nicht vom Kreuz, so dass es leer zurückblieb und das Werk der Erlösung nie vollbracht wurde. Nein, dieser Jesus wird zum Mittler zwischen Gott und uns, er stirbt auch für uns. So ist das Kreuz kein göttliches Regieversagen, auch wenn wir es nicht verstehen. Was wir jeden Karfreitag in besonderer Weise neu hören und glauben dürfen, ist also, dass wir gerade auch durch das Kreuz eine unverdiente Hoffnung geschenkt bekommen. Der Tod hat nicht das letzte Wort, denn es wird auch für uns wieder Ostern werden, Gott sei Dank. Amen.

Schlussgebet:

Herr, guter Gott! Die Balken des Kreuzes laufen aufeinander zu und treffen sich in der Mitte. Sie haben Jesus festgenagelt, und er hat sich festnageln lassen. Wir sagen heute: um Gottes Willen! Er sagt: um Euretwillen! Millionen sehen zu, hören heute diese Botschaft vom Kreuz und laufen mit im frommen Chor, er läuft uns entgegen. Das Holz vom Kreuz - ein Querbalken - kommt nun auch uns in die Quere unserer Meinungen und Absichten, unserer Schuld und unserem Versagen. Uns sprechen wir gern frei, andere verurteilen wir. Die Widersprüche, der Egoismus, die Rechthaberei schlagen Menschen ans Kreuz, verdunkeln unser Leben und Zusammenleben. Er hat es tragen müssen - auch für uns. Gott, Dir sei Dank.
Amen.

Literatur:
  1. DER SPIEGEL, 13/2001, S. 36
  2. Die Bibel, Psalm 22
  3. Jacobsen, J.P., Die Pest in Bergamo
  4. Tageszeitung BNN 14.02.2000, zitiert nach:
    Barie’, H., Calwer Predigthilfen, 2000/2001, Reihe V/1, Stuttgart 2000, S. 194

    Drewermann, E., Das Matthäusevangelium, Bd. III, Düsseldorf 1995, S. 245ff

Letzte Änderung: 17.04.2001
Pfr. Hanns-Heinrich Schneider